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Was ist Trauma?

Schocktrauma

• Trauma ist objektiv eine extreme äußere Situation, die eine intensive Bedrohung für Leib und Leben darstellt
• Traumaerleben ist subjektiv eine extreme seelische Verletzung, die Angst und Schrecken hervorruft, verbunden mit einer Erschütterung des Welt- und Selbstverständnisses und einen Zustand völliger Verzweiflung und Hilflosigkeit
• Traumafolgen sind ein seelischer Ausnahmezustand und rufen eine seelische Ohnmacht hervor
• Typ I Trauma akut; Schocktrauma ist durch ein einmaliges akutes Ereignis ausgelöst; meist lässt es sich in der stimmigen Begleitung gut verarbeiten
• Typ II Trauma chronisch; hier finden sich schwere Traumafolgestörungen wie chronische PTBS u.a., aber auch lebenslange larvierte (versteckte) Depressionen und vieles mehr

Entwicklungstrauma

• Entwicklungstrauma ist meist ein sequentielles Trauma, d.h. es bildet sich durch viele traumatische Erfahrungen in verschiedenen Altersstufen (beispielsweise pränatales Trauma wie Zwillingsverlust oder psychische Erschütterungen der Mutter; Bindungstrauma, d.h. mindestens eine Bezugsperson kann keine sichere Bindung zur Verfügung stellen; und darauf folgend weitere problematische Lebensphasen, da die Sicherheit von Anfang an empfindlich gestört wurde und die vielleicht noch mit äußeren Ereignissen wie Umzüge, Trennungen zusätzlich belastet werden)
• es kann auch kumulativ gebildet worden sein, d.h. mehrere verstörende Ereignisse und Lebenssituationen,hintereinander, die für sich nicht unbedingt traumatisch waren, aber in der Gesamtheit einen traumatisierenden Effekt haben
• oder additiv, d.h. mehrere kleine Situationen gleichzeitig, die gemeinsam traumatisierende Wirkung haben
• es gibt direkte und indirekte Traumatisierung; individuelle und kollektive Traumatisierung
• Kindheitstraumata sind meist ausschließlich im impliziten Gedächtnis gespeichert, d.h. amnestisch und nicht bewusst; sie äußern sich über Triggerbarkeit, Vermeidungen, Wiederholungen („Szene“ in der es passierte wird reinszeniert oder unbewusst nachgespielt), Probleme sprachlicher Fassbarkeit, emotional geladene „Informationsfragmente“, Körpersymptome
• die Art des Umgangs, der Versuch der Verarbeitung steht im Mittelpunkt (z.B. Betäubung des Schmerzes, oft durch Alkohol) des traumatisierten Lebens; der Prozess strebt nach Vollendung, die abgerissene(n) Situation(en), die in der Ohnmacht stecken geblieben ist/sind will rund werden, bzw. die Seele will wieder ins Fließen kommen

Kunsttherapie als parallele Begleitung zu Traumatherapie:

• Kunsttherapie ist als bildbasiertes Verfahren grundsätzlich sehr gut geeignet, um traumatische Erfahrungen aufzuarbeiten oder zumindest parallel zu einer Traumatherapie begleiten
• besonders implizite Erfahrungen lassen sich über das Malen des Unbewussten ins Bewusstsein holen.
• Vor allem aber ist Kunsttherapie automatisch ressourcenorientiert, da das Gestalten das Selbst mit seinen Stärken ausdrückt und damit selbstermächtigend wirkt. Desweiteren ist die Achtsamkeit und Wertschätzung der eigenen Werke, das gesehen werden mit dem eigenen puren Ausdruck sehr heilsam.
• Ich als traumasensible und ganzheitliche Kunsttherapeutin habe außerdem immer den Körper als Bezugspunkt im Fokus, der neben den Bildern oder besser gemeinsam mit den Bildern den Anker und Kompass bildet für die gemeinsame Reise.
• In der kunsttherapeutischen Traumafachberatung kann es auch wichtig sein, psychoedukatives Wissen (z.B. über das sogenannte Traumaschema) zu vermitteln, um Zusammenhänge zu verstehen und damit Entlastung und Orientierung zu schaffen. Dieses Verstehen kann über die eigenen Bilder noch weiter verinnerlicht bzw. gut mit dem eigenen Erleben verknüpft werden.

das Modell der Transaktionsanalyse (TA)

• das TA Modell ist ein sehr hilfreiches und grundsätzlich leicht zu verstehendes und anzuwendendes Struktur- und Interaktionsmodell der menschlichen Psyche
• Ich möchte dieses Modell bei Gelegenheit nahe bringen und es regelmäßig in die Zusammenarbeit miteinbeziehen, da es sehr klärend wirkt in Bezug auf intra- und interpersonelle Dynamiken.